Locarno Vortrag Petersen „der Jena-Plan“

1927 stellte Peter Petersen die umgestaltete Universitätsschule Jena auf der vierten Internationalen Konferenz des Weltbundes für Erneuerung der Erziehung in Locarno vor. In der Vorbereitungsgruppe der Konferenz wurde dafür der Begriff „Jenaplan“ geprägt. Petersen beschrieb in seinem Vortrag die Schulpraxis der Universitätsschule und betonte, dass der von ihm übernommene Begriff kein fertiges pädagogisches Konzept darstelle. Die Jenaplan-Pädagogik ermöglicht es, Schulen entsprechend den individuellen Anforderungen der Schüler:innen zu gestalten sowie Strukturen und Unterrichtsformen zu entwickeln, um eine „Schule für alle Kinder“ zu schaffen. Die Jenaplan-Pädagogik ist nach wie vor aktuell und für künftige Schulentwicklung geeignet.

Locarno Werbeflyer

Bildquelle Locarno Werbeflyer: Peter Petersen Archiv Vechta (PPAV)

Aus dem Vorwort zur ersten Auflage „Der Jena-Plan einer freien allgemeinen Volksschule“ (Langensalza 1927)

„Seit einem Monat gibt es einen ‚Jena -Plan‘. Ich mache die Damen Miß Clare Soper und Miß Dorothy Matthews-London für die Namensgebung haftbar; denn sie haben ihn aufgebracht und für die Arbeitsgemeinschaften der ‚IV. Internationalen Konferenz des Arbeitskreises für Erneuerung der Erziehung‘ geprägt. Mich aber haben sie damit genötigt, einen kurzen Abriß der Grundgedanken in der Versuchsarbeit an der Jenaer Universitätsschule zu geben als Unterlage für die Behandlung und Kritik in den Studiengruppen zu Locarno August 1927.“

Mitschrift und Brief zu Locarno

Bildquelle Mitschrift und Brief: Sammlung Tilman Petersen

Aus der Mitschrift Else Müllers (später Müller-Petersen) von Petersens Locarno-Vortrag und Brief Falk Harnacks (ehemaliger Schüler der Universitätsschule, Bruder Arvid Harnacks) vom Januar 1989 an den früheren Mitschüler Uwe-Carsten Petersen über seine Teilnahme und die seiner Mutter Clara Harnack (Kunstpädagogin und Malerin) an der Locarno-Tagung.