Ausbau Universitätsschule

Die umgestaltete Schule wurde bis zum achten Schuljahr ausgebaut und im Jahr 1926 in "Universitätsschule" umbenannt. Die Schule vereinte nun Kinder verschiedener Begabungen und sollte zeigen, wie sie gemeinsam lernen und interagieren können. Peter Petersen beschrieb 1930 die Entwicklung dieser Schule ausführlich in seinem Werk "Schulleben und Unterricht einer freien allgemeinen Volksschule nach den Grundsätzen ‚Neuer Erziehung‘". Die Schulordnung der Universitätsschule orientierte sich an der "Allgemeinen Deutschen Volksschule" und bezog sich unter anderem auf Artikel 148 der Weimarer Reichsverfassung. Hilde Wessling-Petersen beschrieb das Schuljahr 1925/26 als ehemalige Schülerin der Universitätsschule. Ein Ausschnitt ist im Folgenden zu lesen.

Beschreibung des Schuljahres 1925/26 durch die ehemalige Schülerin Hilde Wessling-Petersen 1982

Bildquelle: Gisela John | Jenplan-Schule Jena

Auszug aus: Peter Petersen: Schulleben und Unterricht einer freien allgemeinen Volksschule nach den Grundsätzen „Neuer Erziehung“ [Jena-Plan, Bd. 1]1930, S. 1

„Zu Beginn des Jahres 1925 traten mehrere Familien Jenas an mich heran mit dem Wunsche, ich möchte ihre Kinder […] in die Universitätsschule übernehmen. […] Dieses Anerbieten gab mir die lange ersehnte Gelegenheit, die Idee der ‚freien allgemeinen Volksschule‘ praktisch zu erproben. Denn nun vereinte die Schule ausgesprochene Hilfsschulkinder und Knaben und Mädchen, die zu den Bestbegabten der Stadt gehörten. […] Nun sollte sich zeigen, wie solche Kinder in der Freien Schule, oder wie sonst die Schlagworte der Zeit hießen und noch heißen, aufeinander einwirken und, was für Formen des Zusammenlebens und der Schularbeit sie entwickeln würden.“

Bildquelle Gruppentagebuch Gruppe 3 Jenaplan: Sammlung Tilmann Petersen